Die Erarbeitung der Werke für das Tonhallekonzert, Belshazzars Feast von William Walton und die Suite aus Fürst Igor von Alexander Borodin, in Zusammenarbeit mit dem Chor ars cantata stand im Mittelpunkt des vergangenen Vereinsjahres.
Einen spannenden Kontrast zu diesen beiden Werken bildete das Programm des in kleinerem Rahmen durchgeführten Albisrieder Konzertes vom 28. September: Unter der Leitung von Monica Buckland trug der Lehrergesangverein geistliche Musik von Felix Mendelssohn und Johannes Brahms und zwei Lieder von Josef Gabriel Rheinberger vor. Er wurde unterstützt von der Organistin Roswitha Hächler, die das Programm mit Orgelstücken von Fanny Hensel-Mendelssohn, Brahms und Rheinberger bereicherte. Das wunderschöne Solo der Sopranistin Barbara Böhi in „Hör mein Bitten“ von Felix Mendelssohn war ein Höhepunkt zum Schluss des erfolgreichen Konzertes. Dank Roswitha Hächler, der Organistin in der Kirche Herz Jesu in Winterthur, ergab sich die Gelegenheit, dasselbe Programm am 26. Oktober noch einmal in Winterthur aufzuführen.
Nach diesen beiden Konzerten wandte sich der LGV ganz anderer Musik zu: Belshazzars Feast von William Walton (1902-1983) und der Suite aus Fürst Igor von Alexander Borodin (1933-1877). Den beiden Stücken sind bei aller Verschiedenheit die tänzerischen Rhythmen und die Thematik der Gefangenschaft in der Fremde gemeinsam. Monica Buckland erarbeitete die beiden Werke auch mit ars cantata, einem Chor von etwa 40 SängerInnen, den sie seit 1992 dirigiert. Belshazzars Feast ist ein sehr anspruchsvolles Werk, das den Chor mit teilweise wenig vertrauten Harmonien und Rhythmen herausforderte. Durch ihre engagierte, mitreissende und geduldige Probearbeit gelang es der Dirigentin, diese spannende Musik den SängerInnen nahe zu bringen. In der Suite aus Fürst Igor bestand die Herausforderung im russischen Text. Igor Blashtschuk übte mit den Chormitgliedern die korrekte Aussprache ein. Die Stimmbildung übernahm (während des Mutterschaftsurlaubs von Barbara Böhi) Mojca Vedernjak. Ars cantata und LGV probten an drei Samstagen und an einem Wochenende gemeinsam und wuchsen zu einem Chor zusammen. Kenneth Mauerhofer unterstützte die Probearbeit durch seine versierte Begleitung am Flügel. Das Konzert vom 19. Mai mit dem grossen Tonhalle-Orchester (ca. 80 MusikerInnen) und dem Bariton Pavel Baransky wurde sowohl für die Chormitglieder wie auch für das Publikum zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Weniger erfreulich ist das beträchtliche Defizit, das durch die hohen Kosten für dieses Konzert entstanden ist. Durch Beiträge von Stadt und Kanton Zürich und drei weiteren Sponsoren wird es etwas gemildert und auch ars cantata übernimmt einen Teil. Trotzdem wird der LGV nicht darum herum kommen, in Zukunft die Konzertkosten nach Möglichkeit zu reduzieren, z.B. durch Werke, die mit einem kleineren Orchester aufgeführt werden können. Daneben muss die Suche nach Sponsoren, auch wenn sie sich als sehr schwierig erwiesen hat, weiter gehen. Die einzelnen Chormitglieder sind aufgefodert, einen noch grösseren Einsatz beim Werben von GönnerInnen und beim Billettverkauf zu leisten, damit auch in Zukunft Konzerte in der Tonhalle mit professionellen Orchestern durchgeführt werden können.
Nach dem Tonhallekonzert wurden drei Stücke aus dem Albisrieder Programm aufgefrischt und im oekumenischen Gottesdienst am Zürifest vorgetragen. Anschliessend leisteten einige Chormitglieder einen Einsatz in der Festwirtschaft des Lehrerinnen- und Lehrervereins Zürich auf der Peterhofstatt.
Die Daten für die zwei nächsten Konzerte des LGV stehen fest: 30. Januar 05, 17.00 Uhr: Konzert in der Kirche Heilig Geist in Höngg (Werke von Bach und Mendelssohn) und 5. Juni 05, 19.30 Uhr: Tonhallekonzert mit dem Orchester Capriccio Basel (Messe in B-Dur von Vorisek).
Nach den Sommerferien probt der LGV neu in der Aula der Kantonsschule Hottingen, da die Kantonsschule Riesbach umgebaut wird. Am 6. September findet eine Schnupperprobe statt, an der hoffentlich zahlreiche jüngere Sängerinnen und Sänger (der LGV sucht, wie die meisten Chöre, dringend weitere Tenöre) teilnehmen werden.
Abschliessend möchte ich der Dirigentin Monica Buckland, dem Präsidenten Adrian Stössel und meinen VorstandskollegInnen für ihren grossen Einsatz herzlich danken.
Konzertchor Diverticanto
| Felix Reolon, Dirigent | Ida-Sträuli-Strasse 87 | 8404 Winterthur | E-Mail | Letzte Änderung: 08.02.2024