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Jahresbericht 2005

(Auszug)

Jan Václav Hugo Vorísek – diesen Namen hatten die meisten Chormitglieder noch nie gehört, als die Dirigentin Monica Buckland die Missa Solemnis des tschechischen Komponisten als Hauptwerk für das Tonhallekonzert 2005 vorstellte. Bei der Probearbeit stellte sich aber rasch heraus, dass dieser Unbekannte grossartige, eingängige Musik komponiert hatte. J.V.H. Vorísek (1791 – 1825) wurde in der Kleinstadt Vamberk in Nordböhmen geboren. Sein Vater, der Lehrer, Organist und Chorleiter war, förderte sein grosses Talent im Klavierspiel. Nach einem Jurastudium in Prag, beschloss er sich ganz der Musik zu widmen. Vorísek war von den Werken Beethovens inspiriert, den er 1813 traf. Im selben Jahr zog er nach Wien um. Neben zahlreichen Klavierwerken schrieb Vorísek eine Symphonie und einige geistliche Werke. Nach langer schwerer Krankheit verstarb er im Alter von 34 Jahren.

Neben der Messe von Vorísek wurde das Programm des Zwischenkonzertes erarbeitet: die Motette Jesu, meine Freude, ein Satz aus der Kantate 147 Jesu bleibet meine Freude und die Choralsätze Vater unser von Johann Sebastian Bach und die Motette Aus tiefer Not von Felix Mendelssohn. Das Konzert fand am 30. Januar 2005 in der katholischen Kirche Heilig-Geist in Zürich-Höngg statt. Unterstützt wurde der LGV von der Organistin Roswitha Hächler, die das Programm mit zwei Orgelwerken von Bach und Mendelssohn bereicherte.

Nach diesem Zwischenkonzert konnte sich der LGV ganz den Werken für das Tonhalle-konzert widmen: Drei geistliche Hymnen KV 345 (aus der Schauspielmusik zu Thamos) von W.A. Mozart, Magnificat D 486 von F. Schubert und die oben beschriebene Missa Solemnis Op. 24 von J.V.H. Vorísek. Unter der Anleitung von Barbara Böhi wurde in den einzelnen Registern an der Stimmqualität gearbeitet. Das Probewochenende fand dieses Jahr in Weggis statt. Neben der intensiven Probearbeit bietet es immer auch Gelegen-heit, das „gesellschaftliche Leben“ im Chor zu pflegen. Wiederum konnte der LGV auf Kenneth Mauerhofer als versierten Korrepetitor zählen.

Das Tonhallekonzert vom 5. Juni, zusammen mit dem Orchester Capriccio Basel und den Solistinnen und Solisten Martina Janková, Mojca Vedernjak, Achim Schulz und Randal Turner, fand beim Publikum grossen Anklang. In finanzieller Hinsicht war dieses Konzert leider weniger erfolgreich, so dass das Defizit nicht durch die Beiträge von Stadt und Kanton Zürich und durch die geringen Sponsorenbeiträge gedeckt werden kann.

Der LGV befindet sich in einer Phase des Umbruchs. In welche Richtung soll sich unser Chor entwickeln? Wie können wir neue jüngere Sängerinnen und vor allem auch Sänger gewinnen? Mit welchen Mitteln können wir die Klangqualität des Chors verbessern? Dies sind Fragen, mit denen sich der Vorstand seit längerer Zeit beschäftigt. Dazu kommt, dass unsere Dirigentin Monica Buckland den LGV in nächster Zeit verlassen wird. Obwohl wir dies sehr bedauern, haben wir doch Verständnis für ihren Entscheid. Seit Januar 2004 ist Monica Buckland Direktorin der Musikhochschule in Sitten und die zeitliche Belastung ist für sie zu gross geworden. Das Auswahlverfahren für die Nachfolge ist noch nicht abgeschlossen, die Wahl des neuen Dirigenten wird voraussichtlich im September stattfinden.

Im kommenden Vereinsjahr werden der Ausbau des Chors und die Arbeit an der Klangqualität im Mittelpunkt stehen. Der Vorstand hat sich deshalb entschieden, auf ein Zwischenkonzert zu verzichten. Eine Schnupperprobe für interessierte Sänger und Sängerinnen findet am 24. Oktober statt. Ein Probebesuch ist jedoch auch an einem andern Montag möglich (19.30 – 21.30 Uhr in der Aula der Kantonsschule Hottingen). Das Programm für das Tonhallekonzert vom 27. Mai 2006 steht fest: Ein Deutsches Requiem von Johannes Brahms mit dem Orchester Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz. Dieses bekannte, beliebte Werk wird hoffentlich zahlreiche neue Chormitglieder anziehen.

Im Namen des Vorstandes möchte ich der Dirigentin Monica Buckland für ihr grosses Engagement während der letzten vier Jahre und die gute Zusammenarbeit ganz herzlich danken und ihr für ihre Zukunft alles Gute wünschen. Mein Dank geht auch an den Präsidenten Adrian Stössel und an meine VorstandskollegInnen.




 





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